Würdevoll tritt er in die Stube, grüßt freundlich, fragt nach den guten und auch den bösen Taten des vergangenen Jahres und öffnet schließlich seinen Gabensack. Ein Bild, das uns allen vertraut ist, das in uns lebt - und auch weiterleben soll: der Nikolo kommt zu den Kindern. Von der Wiener Stadträtin Grete Laska sollte er aus den Wiener Kindergärten vertrieben werden. Ein Aufschrei der Bevölkerung konnte das verhindern.
Was bedeutet uns der Nikolo? Ist er nicht der Inbegriff des weisen alten Mannes, des gerechten und oft auch gutmütigen Gönners? Es lebt in ihm die Erinnerung an den alten Göttervater Odin, an christliche Urväter aus der Bibel und den Heiligen Nikolaus weiter.
Erinnern Sie sich an die Zeit des Eisernen Vorhangs? Damals versuchte die kommunistische Regierung in Ungarn das Christkind abzuschaffen. Zu Weihnachten wurde gearbeitet, es gab keine Feiertage. Doch das ließ sich die Bevölkerung nicht gefallen und kleinweis kam das Christkind wieder. Lernen wir aus dieser Erfahrung!
Die Bevölkerung liebt den Nikolo und liebt das Christkind, diese dürfen den Kindern nicht geraubt werden, ebenso wie anderes uns lieb gewordenes Brauchtum. Brauchtum entwickelt sich langsam und verändert sich langsam, es wächst in und mit der Bevölkerung. Lassen wir es leben.
Wir brauchen unser Brauchtum.